Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Worringen

Die Geschichte des Worringer Feuerwehrwesens reicht weit zurück. Wie auch in anderen Ortschaften der Region waren die Bürger bei Ausbruch eines Feuers lange Zeit auf sich selbst gestellt. Amtliche Verordnungen sahen zwar vor, dass sich in jedem Haus ein Feuerlöscheimer zu befinden habe, um im Brandfalle mit diesem die Gefahr unter Kontrolle zu bringen, jedoch ist überliefert, dass auch in Worringen manchmal ganze Straßenzüge den Flammen zum Opfer fielen. So z.B. beim Großfeuer am 08. April 1721 das Pfarrhaus (damals noch bei der alten Pankratiuskirche), die drei domkapitularischen Höfe, sowie weitere 48 Häuser der damaligen Caféstrasse ( jetzige Alte Neusser Landstrasse vom südlichen Ortseingang bis zur  St.-Tönnis-Strasse ), ebenso wie Teile des Fronhofs. Um 1800 herum existierte in Worringen schon eine Brandspritze, die im Januar 1805 beim Brand einer Scheune in Dormagen zur Unterstützung gerufen wurde. Zusammen mit den Dormagener und Zonser Brandspritzen wurde das Feuer, das schon auf andere Gebäude übergegriffen hatte, bekämpft und konnte nach vier Stunden gelöscht werden. (aus: Rheinische Dorfchronik). Aber auch in Worringen wüteten weitere Großfeuer, so z.B. am 6. Nov 1859 das Feuer, das von der Strasse „In der Lohn“ ausging bis zum Kirchenschiff von Alt St. Pankratius reichte und dieses zerstörte. Ebenfalls überliefert ist der Brand des Groß- und Dickerhofs am 12. April 1876, sowie am 24. Juni 1876 der Brand der Worringer Windmühle. In dieser Zeit, um 1870 herum, schlossen sich einige Handwerker und Landwirte zusammen, um den Feuerschutz in Worringen zu stellen. Aber erst 1891 wurde laut Protokoll der Bürgermeisterei Worringen offiziell über die Gründung einer Feuerwehr nachgedacht, die dann im Jahre 1892 ihre Arbeit aufnahm. Es handelte sich hierbei um eine sogenannte Berufsfeuerwehr, deren Spritzenhaus sich im Turm der alten Pankratiuskirche „Om Maat“ befand. Die Kirche war 1838 entwidmet und an die Gemeinde verkauft worden. Die Gemeinde restaurierte den Turm und dieser wurde dann bis zur Eingemeindung durch die Stadt Köln als lokales Polizeigefängnis und eben auch als Spritzenhaus genutzt. Der damalige Bürgermeister Matthias Bender (Amtszeit von 1866-1906) hatte sich für die Einrichtung des Spritzenhauses eingesetzt. Die obengenannte Bezeichnung ‚Berufsfeuerwehr’ ist etwas irreführend. Sie hängt wohl damit zusammen, dass die Wehrleute bei Einsätzen entschädigt wurden, weil es sich in der Regel um selbständige Handwerker handelte. Leider liegen nur wenige Angaben über diese Berufsfeuerwehr vor, aber vermutlich ließ die damalige Ausrüstung sehr zu wünschen übrig, hieß doch 1896 das Motto des Rosenmontagszuges: „Worringer Feuerwehr -- De Lumpekaar“. 1902 feierte diese Feuerwehr ihr 10-jähriges Stiftungsfest. Worringen war damals eine eigenständige Bürgermeisterei und ihr untergeordnet waren die umliegenden Orte Roggendorf-Thenhoven, Fühlingen, Rheinkassel, Langel, Weiler und Merkenich. Vermutlich wegen der langen Wegezeiten bei einem Feuer in den umliegenden Nachbardörfern entschlossen sich deren Einwohner 1906 allesamt eigene Feuerwehren zu gründen. Man muss bedenken, dass zu dieser Zeit die Fortbewegung der Feuerwehrleute noch nicht mit motorisierten Löschfahrzeugen erfolgte, sondern entweder mit Pferdegespannen oder zu Fuß mit Handkarren. Was genau danach geschah, können wir nur vermuten und versuchen dies anhand einiger Zitate zu verdeutlichen. Der ehemalige Wehrführer Josef Fuchs begann in den fünfziger Jahren anlässlich des 50-jährigen Jubiläums die bisherige Chronik niederzuschreiben und bat die vier damals noch lebenden Gründungsmitglieder (Adam Kluth, Kaspar Hüsch, Josef Glasmacher, Peter Schiefenbusch) ihre Erinnerungen aufzuschreiben, woraus unsere bisherige Chronik resultiert. In der Chronik von 1958 heißt es: „Im Jahre 1908 kam es nach einem Großbrand zu Meinungsverschiedenheiten zwischen der Feuerwehr und dem Bürgermeister. Das Recht lag auf Seiten der Feuerwehrmänner. So bildeten sich innerhalb der Wehr zwei Gruppen. Die erste Gruppe gab den Vermittlungsversuchen nicht nach und behielt als aufgelöste Feuerwehr alle Unterlagen in der Hand. Die zweite Gruppe, die von dem Gedanken ausging, ihre Worringer Bürger nicht ohne Feuerschutz zu lassen, war nun gezwungen, eine neue Wehr zu gründen. Diesen Männern, die unter der schwierigen Zusammenarbeit mit dem Gemeindebürgermeister an ihrem Grundsatz der freiwilligen Hilfeleistung der in Not geratenen Mitmenschen festgehalten haben, gilt auch heute noch unsere volle Hochachtung und Anerkennung.“ Trotz intensiver Bemühungen konnten wir weder die genauen Hintergründe des erwähnten Streites klären, noch die offizielle Gründungsurkunde mit allen Gründungsmitgliedern ausfindig machen. Entweder ist sie in einem der beiden Weltkriege verschollen, oder dem großen Hochwasser 1926 zum Opfer gefallen oder. Oder sie ist, wie andere Akten aus der damaligen Zeit für militärische Zwecke, oder einfach nur zum Heizen benutzt worden. Vielleicht liegt sie aber auch noch unentdeckt auf irgendeinem Worringer Dachboden und wartet nur darauf, endlich die letzten Rätsel aus der Gründungszeit preiszugeben. Nachfolgend einige Zitate aus amtlichen Protokollen, die belegen, wie schwer es war, den Bürgermeister von der Notwendigkeit einer Freiwilligen Feuerwehr zu überzeugen. Auszug aus dem Protokoll der Bürgermeisterei Worringen vom 12. März 1907 „Der Gemeinderat nimmt eine Polizeiverordnung des Regierungspräsidenten und eine Stellungnahme des Bürgermeisters zur Kenntnis, wonach die Anschaffung der erforderlichen Löschgeräte für die Feuerwehr erst mit der ersten Erhebung der Steuern im Juni möglich ist; er nimmt zur Kenntnis, dass die in Worringen seit Jahren bestehende Feuerwehr wie die auch im vorigen Jahr eingerichteten Wehren in den übrigen Ortschaften vorschriftsmäßig ausgebildet und ausgerüstet sind; er beschließt die Wehren in freiwillige Feuerwehren umzuwandeln, für sie Statuten ähnlich dem Statut für die freiwillige Feuerwehr in Kendenich zu erlassen; er ist überzeugt, dass die vorhandene Ausrüstung ausreicht und beantragt, dass die Bürgermeisterei gerade auch wegen der bevorstehenden Einrichtung der Wasserleitung von weiteren Anschaffungen entbunden wird.“ Auszug aus dem Protokoll der Bürgermeisterei Worringen vom 07. Mai 1907 „Lehnt eine andere Organisation der Feuerwehren ab. Begründung: Die im vorigen Jahr eingerichteten Wehren genügen den Bedürfnissen. Eine Umwandlung in freiwillige Wehren ist schwierig, da die tauglichen Mannschaften, soweit nicht bereits eingestellt, tags und teilweise nachts in auswärtigen Fabriken arbeiten und für die Feuerbekämpfung nicht zur Verfügung stehen; er beantragt, die vorliegende Organisation zu belassen.“ Der Feuerwehrverband der Rheinprovinz wurde im November 1906 vom Regierungspräsident zu Cöln aufgefordert die Erfüllungskriterien zur Anerkennung einer Freiweilligen Feuerwehr bekanntzugeben. Hierbei handelte es sich um Mindestanforderungen. Aus dem Auszug aus dem Protokoll vom 23.05.1908 des Feuerwehr-Verbandes der Rheinprovinz, das an die Königliche Regierung zu Cöln weitergeleitet wurde geht hervor: „Für Worringen wird vorgeschlagen: es sollen 4-5 Hakenleitern, eine tragbare Schiebeleiter, eine Einhakleiter, ein Rettungsapparat, ein Rauchapparat, ein Schlauchwagen, ein Gerätewagen, zwei Strahlrohre , 250-300 m Schlauch. Die Wehr hat keine Satzungen, zuwenig Übungen (es müssten noch vier Übungen jährlich und eine Alarmübung mehr sein). 53 M Jahresleistung für die Wehr bei einer Einwohnerzahl von 4000 ist sehr wenig. Daher auch wohl die dürftige Ausrüstung.“ Auszug Protokoll Regierungspräsident zu Cöln vom 29. Juli 1908 „Die freiwillige Feuerwehr Worringen kann erst anerkannt werden, nachdem die nachstehenden Erinnerungen ihre Erledigung gefunden haben. Der Wehr fehlen noch und bleiben zu beschaffen: 4-5 Hakenleitern, eine tragbare Schiebeleiter, eine Einhakleiter, ein Rettungsapparat, ein Rauchapparat, ein Schlauchwagen, ein Sprühwagen, zwei Strahlrohre, 250-300m Schlauch. Die Wehr hat keine Satzungen. Es werden zu wenig Übungen vorgenommen, so müssen jährlich noch vier Übungen und eine Alarmübung mehr abgehalten werden. Der Gemeinderat hat für die Wehr eine Jahresleistung .von53 Mark aufgebracht. Bei einer Einwohnerzahl von 4000 ist dieses sehr wenig. Auf diese geringe Leistung ist auch wohl die dürftige Ausrüstung zurückzuführen. ……….und hierüber binnen drei Monaten zu berichten. Vorausgesetzt wird, dass alle Wehren inzwischen die Mustersatzungen…..folgen anbei zurück; die Fragebogen sind demnächst wieder mit vorzulegen. “(Text stellenweise nicht lesbar) Dem widerspricht das Protokoll der Bürgermeisterei Worringen vom21. August 1908 „Nimmt  betreffend die Ausrüstung der Feuerwehren eine Verfügung der Regierung zur Kenntnis und beschließt, eine Rauchmaske und für jede Wehr zwei Hakenleitern anzuschaffen; er lehnt weitere Anschaffungen ab. Begründung: sie sind für die Gemeinde zwecklos.“ Protokoll Bürgermeisterei Worringen vom 9. Februar 1909 „Nimmt eine Verfügung der Regierung zur Kenntnis, genehmigt die Anschaffung von Schläuchen und vier Gurten mit Leinen für die Feuerwehren und lehnt weitere Anschaffungen ab. Begründung: es fehlt dazu das Bedürfnis.“ Im August 1908 brannte das Sägewerk von Detmer an der Bergerstr. ab. Es befand sich an der heutigen St.-Tönnis-Str., dort wo sich jetzt der Plus-Markt befindet. Vermutlich war dieser Brand der Auslöser für die Meinungsverschiedenheiten zwischen dem damaligen Bürgermeister Seul (Amtszeit 1907-1922) und der Feuerwehr. Es wird vermutet, dass Unzufriedenheit über die mangelnde Ausrüstung der Wehrleute herrschte und daraus resultierend, auch die Motivation nachgelassen hatte, da die Übungsdienste nicht in vollen Umfang abgehalten wurden. Der Großbrand könnte also durchaus die Differenzen aufgezeigt haben und der Grund für die Auflösung der damaligen Feuerwehr gewesen sein. So wird als offizielles Gründungsjahr unserer jetzigen Feuerwehr das Jahr 1908 genannt. Als Gründungsdatum gilt der 11.08.1908. Zu diesem Datum sind die die ersten Eintritte zu verzeichnen, wie aus den noch vorliegenden Personallisten aus den dreißiger Jahren hervorgeht. Weitere Eintritte erfolgten am 22.Dezember1908. Am 6. April 1909 beschließt der Gemeinderat die dringend erforderlichen Ausrüstungsgegenstände für die Feuerwehren zu beschaffen, und bewilligt einen außerordentlichen Kredit von 600 M aus den Mehreinnahmen der Kasse. Am 2. Juni 1910 bewilligt der Gemeinderat dann einen außerplanmäßigen Betrag von 600 M für die Anschaffung von Feuerlöschgeräten und beschließt weitere notwendige Geräte im nächsten Etatjahr anzuschaffen.(Grund dafür war vermutlich ein weiteres Großfeuers, wodurch die Bürgermeisterei endlich erkannte, wie wichtig der organisierte Feuerschutz in den ländlichen Gebieten ist.) Auch in zahlreichen anderen, noch nicht eingemeindeten Kölner Vororten gründeten sich in dieser Zeit Freiwillige Feuerwehren, da auch hier die Verantwortlichen erkannten, dass der bis dahin bestehende Feuerschutz in Anbetracht der Brandgefahren in den vorwiegend landwirtschaftlichen Anwesen völlig unzureichend war. Die Leitung der Feuerwehr oblag damals in der Regel einem Baufachmann, während die übrigen Feuerwehrmänner Handwerker und Bauern waren. In Worringen übernahm die Leitung der Wehr der Gemeindebaumeister Heinrich Müller. Sein Stellvertreter wurde Schreinermeister Peter Trösser. Die beiden wurden offiziell erst am 28.12.1909 ins Amt gewählt - auch dies ein Hinweis auf den anfänglich völlig ungewissen Zustand der Wehr. Die neu gegründete Wehr wurde zuerst belächelt, aber nachdem sie 1910 ihre erste Bewährungsprobe bei einem Großfeuer in der Fühlinger Ringofenziegelei hatte, erkannte man den Willen der Männer zum Schutz ihres Ortes und versuchte nun die Ausrüstung nach und nach den Erfordernissen anzupassen. Müller und Trösser wurden am 9. Januar 1913 in ihrem Amt bestätigt. „Aus dem unorganisierten Wehrbetrieb, der wohl in seinen Anfängen wegen seiner Unbeholfenheit meist spöttisch belächelt wurde, hat sich schließlich der Gedanke einer geschulten Wehr durchgerungen“. (Aus der Laudatio anlässlich des 25. jährigen Jubiläums) In den Jahren 1913/14 wurde an der Ecke Hackenbroicher Str./ Lievergesberg ein neues Spritzenhaus errichtet, das über 50 Jahre -- bis März 1967 -- als Unterkunft diente. Nach Rücktritt der bisherigen Wehrführer wurde auf Vorschlag des Bürgermeisters am 28. Juli 1921 Peter Kreuer als erster und Kaspar Hüsch als zweiter Brandmeister gewählt. Nach der Eingemeindung am 1. April 1922 wurde auch die Feuerwehr Worringen der Stadt Köln unterstellt. Nachdem Peter Kreuer aus Gesundheitsgründen gezwungen war, sein Amt niederzulegen, wurde 1926 Anton Daubenbüchel als Oberbrandmeister von der Branddirektion Köln eingesetzt, Stellvertreter blieb Kaspar Hüsch. Weitere bemerkenswerte Einsätze der Worringer Wehr bis dahin waren:: im August 1914 beim Großbrand des Sägewerks Heinrich Becker und 1921 beim Großbrand in der Tonindustrie. Ausgelöst durch die Missstände beim Großfeuer am 19. Juli 1932 bei Franz Frenger, wo die Brandbekämpfung durch den schwachen Wasserdrucks stark beeinträchtigt war, erhielt die Worringer Feuerwehr am 15.Juli 1933 eine von der Branddirektion Köln gestellte Motorspritze. Die neue Spritze half das Defizit des geringen Wasserdrucks der in Worringen ankommenden Leitungen auszugleichen und mit diesem Tag begann ein neuer Abschnitt im Worringer Feuerlöschwesen. Das Silberjubiläum wurde im August 1933 mit Hochamt, Festzug und Festball gebührend gefeiert. Im darauf folgenden Jahr wurde ein Verbandsfest ausgerichtet und bei einer Übung (angenommener Dachstuhlbrand) an der alten Mädchenschule die Kraft der neuen Spritze, die mit drei angeschlossen Schlauchleitungen einen Druck von 10 Atmosphären erzielte, anschaulich demonstriert. OBM Daubenbüchel legte aus Gesundheitsgründen 1934 sein Amt nieder, und Brandmeister Kaspar Hüsch trat an seine Stelle. Als Stellvertreter stand ihm Brandmeister Josef Lierenfeld bis 1936 zur Seite und im Anschluss Brandmeister Johann Kluth. Nachdem Hüsch durch Erreichen der Altersgrenze in die Altersabteilung überwechselte übernahm Brandmeister Johann Kluth im Juli 1938 die Leitung der Wehr, die jetzt „Feuerlöschpolizei“ genannt wurde. Mehr und mehr Bereiche des Feuerlöschwesens wurden von allerhöchster Stelle mit Verordnungen und Gesetzen geregelt. Im Rahmen der „Gleichschaltung“ wurden die Feuerwehren durch das Gesetz des Feuerlöschwesens vom 23. November 1938 aufgelöst und in den von Himmler kontrollierten Polizeistaat eingeordnet. Das zeigte sich unter anderem darin, dass alle Feuerwehrfahrzeuge mit Blaulicht ausgerüstet und grün lackiert werden sollten. In Worringen selbst gab es allerdings zu dieser Zeit noch kein Feuerwehrfahrzeug. Durch den Ausbruch des Krieges wurde ein Teil der Feuerwehrkameraden zur Berufsfeuerwehr Köln abgestellt und ein anderer Teil zum öffentlichen Luftschutzdienst herangezogen. Später wurde die Feuerwehr dem SHD (Sicherheitshilfsdienst) unterstellt. Im zweiten Weltkrieg verloren wir drei Kameraden, darunter auch den bisherigen Wehrführer Johann Kluth. So musste Brandmeister Heinrich Hackenbroich nach dem Einmarsch der Alliierten eine vorläufige Wehr zusammenstellen, die sich aus den ehemaligen, aber auch aus neuen, jungen Wehrmännern zusammensetzte. In der ersten Zeit nach dem Krieg durften auf Anweisung der Besatzungsmacht hin keinerlei Übungen der Feuerwehr stattfinden, außerdem waren in dieser Zeit Uniformen verpönt. Die Einkleidung mit Drillisch - Anzügen erfolgte erst später. Die Feuerwehr wurde in dieser Zeit auch ohne Übungen benötigt, wie uns zwei Einsatzberichte aus dem Jahr 1945 zeigen. Durch den Krieg hatten die Freiwilligen Feuerwehren sehr gelitten. Einige Kameraden waren gefallen, andere vermisst oder noch in Kriegsgefangenschaft. Auch die erforderliche Ausrüstung war dezimiert. So wurde 1948 eine Reorganisation durch Gründung des „Kreisverbands der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Köln“ vorgenommen, und sämtliche Freiwilligen Feuerwehren wurden zur Auflösung und Neuwahl verpflichtet. Heinrich Hackenbroich verzichtete aus beruflichen Gründen auf eine Neuwahl und Brandmeister Willi Meisenberg wurde als neuer Wehrführer gewählt, sein Stellvertreter wurde Brandmeister Josef Fuchs. Fuchs hatte bereits 1939 seine Brandmeisterprüfung an der Provinzial-Feuerwehrschule Koblenz abgelegt. Von der Berufsfeuerwehr Köln erhielt Worringen neben anderen Feuerlöschgeräten und Ausrüstungsgegenständen, eine Tragkraftspritze TS 8. Trotz schwieriger Nachkriegszeit und Währungsreform feierte im Juli 1948 die Feuerwehr im Saale Gladbach ihr 40-jähriges Stiftungsfest, bei dem auch die zehn noch lebenden 40-jährigen Jubilare geehrt wurden. Auch waren die Mitglieder der ersten Worringer Feuerwehr geladen. Da Brandmeister Meisenberg durch einen Arbeitsunfall nicht mehr in der Lage war, die Wehr zu leiten, wurde 1951 Brandmeister Fuchs Wehrführer, sein Stellvertreter wurde Oberfeuerwehrmann Gottfried Harff. Am 2. November 1952 wurde der Worringer Feuerwehr ihr erstes Fahrzeug feierlich übergeben. Es handelte sich um ein Matador KLFTS 6 / II, das von nun an der ganze Stolz der Löschgruppe war. Weitere Verbesserungen sollten folgen. Im März 1953 bekam die Wehr eine neue Fernmeldeanlage. Es handelte sich hierbei um eine Morseanlage; der Sirenenalarm wurde dann im Hause Fuchs ausgelöst. Bis zu diesem Zeitpunkt erfolgte die Alarmierung noch über ein Brandhorn, das sich ebenfalls im Hause des Brandmeisters Fuchs befand und bei Alarm dessen Sohn Franz-Josef durchs Fenster ertönen ließ. Nur zwei Jahre später, im März 1955, erhielt Worringen dann eine neue Feuermeldeanlage, wodurch nunmehr von vier verschiedenen Standpunkten in Worringen die Feuerwehr alarmiert werden konnte. Diese Standpunkte befanden sich am Gerätehaus Hackenbroicher Str. / Ecke Lievergesberg, am Hause Schlimgen (Lievergesberg 108), am Hause Ditzer, (Alte Neusser Landstr.272) und am Hause Kremer (Hackhauser Weg 7), gegenüber dem damaligen Polizeirevier. Durch das Fahrzeug und die Meldeanlage war die Feuerwehr Worringen nun vollständig einsatzfähig. Lag der Altersdurchschnitt der Wehr nach Kriegsende bei nahezu 50 Jahren, hatte Brandmeister Fuchs sich in den Nachkriegsjahren erfolgreich um jüngeren Nachwuchs bemüht und damit die Wehr wieder leistungsfähiger gemacht. Die Truppe zählte nunmehr 24 aktive Wehrmänner. Ebenfalls auf Initiative des Brandmeisters Fuchs wurde der Umbau der Wache mit einem Schulungsraum durchgeführt, in dem nun der notwendige theoretische Unterricht abgehalten werden konnte, bisher war dieser aus Platzmangel in den örtlichen Gaststätten veranstaltet worden. Im Mai 1958 konnte die Wehr das 50-jährige Jubiläum mit einer dreitägigen Veranstaltung und Ausrichtung des Verbandfestes des Kreisverbandes begehen. Auf dem damaligen Sportplatz wurden erstmalig die Verbandswettkämpfe um den Wanderpokal abgehalten. An diesem Wochenende fand auch ein Rheinischer Abend mit Ehrung der Jubilare im Saale Gladbach statt sowie weitere drei Festbälle in verschiedenen Sälen. Der Sonntag wurde morgens mit einem Hochamt und Totenehrung begonnen, anschließend folgte die Delegierten - Tagung, und nachmittags zog ein Festzug durch die geschmückten Strassen von Worringen. Aus Amerika angereist war das ehemalige Gründungmitglied Theodor Lutz, der bereits 1927 in die Vereinigten Staaten ausgewandert war. Aus gesundheitlichen Gründen musste 1961 BM Josef Fuchs sein Amt zur Verfügung stellen. Sein Nachfolger wurde der damalige Oberfeuerwehrmann Jakob Sturm, der dann im Februar 1963 seine Brandmeisterprüfung vor der Landesfeuerwehrschule Münster ablegte. Seine Stellvertreter wurden Oberfeuerwehrmann Hans Weber und ab 1964 Unterbrandmeister Franz-Josef Fuchs. Im Jahre 1963 erhielt die Wehr auch ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 16, für das die Führerscheinklasse II vorgeschrieben war. Wie wichtig ein neues Fahrzeug für die Worringer Wehr war, bewiesen die beiden Großbrände zu Beginn des Jahres. Das neue Fahrzeug musste zunächst noch aus Platzmangel im Frohnhof untergestellt werden, da sich der geplante Bau des neuen Gerätehauses verzögerte. Unter Leitung von Jakob Sturm trat die Worringer Wehr zum 01.01.1967 geschlossen dem Zivilen Bevölkerungsschutz (ZS) bei und erhielt am 11. Februar 1968 hierfür fünf neue Löschfahrzeuge. Diese Fahrzeuge des ZS wurden in einer zweiten Wache im früheren Lager der Fa. Daubenbüchel (Alte Neusser Landstr./ heutiger Getränkehandel) untergestellt. Hierdurch wurde es möglich, zeitgleich alle Fahrzeuge zu besetzen und die Wehr schlagkräftiger zu gestalten. Die Worringer Feuerwehr verfügte nun zusätzlich über vier Mercedes-Unimog TLF 8, (d.h. die Tanklöschfahrzeuge verfügten über einen Wassertank mit 800 l Fassungsvermögen) sowie ein VLF (Vorauslöschfahrzeug), das später zum HRW (Hilfsrüstwagen) umgerüstet wurde. Durch den ZS-Beitritt verdoppelten sich in den Anfangsjahren die Übungs- und Bereitschaftsstunden. Am 19.03.1967 konnte dann nach langen Verhandlungen mit der Branddirektion der Stadt Köln und durch den persönlichen Einsatz von BM Sturm endlich ein neues Gerätehaus an der Hackenbroicher Str.48 feierlich übergeben werden und von Dechant Gelissen eingesegnet werden. Das alte an der Ecke Lievergesberg hatte nach über 50 Jahren seinen Dienst getan und wurde später abgerissen. In diesem neuen Gerätehaus sollte vorübergehend ein Stützpunkt der Kölner Berufsfeuerwehr untergebracht werden, wozu es aber nie kam. Am 6. Oktober 1968 wurde das 60-jährige Bestehen im Saale Gladbach mit einer Tombola gefeiert. Am darauffolgenden Tag ging man geschlossen zur Kirche und danach auf den Friedhof zur Kranzniederlegung. Anschließend versammelte man sich zum Festkommers in der Gaststätte Kaspar Schwarz. In den frühen 60-er Jahren fanden auch die ersten Feuerwehrausflüge statt und aus den Erzählungen und Reiseberichten wissen wir, mit welcher Begeisterung und Freude diese Fahrten angenommen wurden. Die erste Wochenendfahrt führte 1961 nach Reil / Mosel und weitere schöne Orte an Rhein und Mosel wurden in den folgenden Jahren besucht. 1969 trat die LG beim Leistungsnachweis in Roggendorf an und errang jeweils den zweiten Platz in der TS Gruppe und auch in der LF Gruppe. Zusätzlich nahm sie an einem Hindernislauf als historische Gruppe teil. Brandmeister Anton Leuther löste im März 1970 UBM Fuchs als stellvertretenden Löschgruppenführer ab. Im selben Jahr errang man beim Kreisfeuerwehrtag der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Köln beim Schnelligkeitswettbewerb der Gruppe TS – Fahrzeuge in Dellbrück den ersten Platz und sicherte sich damit zum ersten Mal den Wanderpokal und einen Silberteller. Seit 1958 hatte man an diesem Wettbewerb teilgenommen und bisher auch mehrmals zweite oder dritte Plätze belegt. Entsprechend wurde nun dieser Erfolg gefeiert. Die Löschgruppe erhielt am 06.Oktober 1974 ein weiteres, neues, modernes Löschfahrzeug vom Typ TLF 8 und ersetzte das 15 Jahre alte Tanklöschfahrzeug TLF 16, das mittlerweile etwas altersschwach geworden war. Das neue LF 8, mit Funkeinrichtung, Lösch-, Rettungs- und Aufräumgerät aller Art ausgestattet, verfügte über eine fest eingebaute Pumpe mit 800 l/h Förderleistung, sowie einer eingeschobenen Pumpe mit gleicher Leistung. Am 12.April 1975 wurde von der Branddirektion die Jugendfeuerwehr der Stadt Köln amtlich gegründet. Hier sei noch erwähnt, dass die Worringer Wehr bereits zwei Jahre vorher eine Jugendwehr in eigener Regie, inkl. der damit verbundenen Kosten, einführte; dies war vor allem ein Verdienst des Kameraden Matthias Sauer. Im Juni 1975 wurde die erste Mehrtagestour nach Schwendt in Tirol unternommen, insgesamt zehn weitere Touren in den wundeschönen Ort am Fuße des Kaisergebirges sollten in den nächsten Jahren folgen. Von dort machte man Tagestouren in die nähere und weitere Umgebung: Salzburg, Innsbruck, Dolomiten, Chiemgau, Kaprun, Königssee und viele weitere Ziele. Beliebte Rituale waren z.B. das morgendliche Frühstück - nach langer nächtlicher Anfahrt - auf der Griesner Alm sowie die Wiesenfeste bei Sturms. Zeltfeste der Feuerwehr und des Musikvereins wurden besucht. Bei einer dieser Gelegenheiten ist der Kontakt zur Feuerwehr Grabenstätt entstanden, der bis heute noch intensiv gepflegt wird. Zum 70-jährigen Bestehen der Feuerwehr Worringen entschloss sich die Löschgruppe das Kreisverbandsfest im Juni 1978 auszurichten, das sich nun Stadtfeuerwehrtag nannte. Auf dem damaligen Festplatz am Grimlinghauser Weg wurde ein Festzelt errichtet und ein buntes Feuerwehrprogramm mit Delegiertentagung, Leistungswettbewerben, Tanzabend mit Tombola, Feldgottesdienst, einer Großübung am Rhein und einem weiteren Rheinischen Abend durchgeführt. Auch an einer Cafeteria konnten die Besucher sich erfreuen. Nachdem der Stadtfeuerwehrtag erfolgreich ausgerichtet wurde, folgte als weiterer Höhepunkt in der Geschichte der Löschgruppe der Bau des jetzigen Gerätehauses, welches Stellplätze für sechs Fahrzeuge bietet und über einen großen und für damalige Verhältnisse modernen Schulungsraum verfügt. Es wurde von dem damaligen Löschgruppenführer Jakob Sturm sen. aus Privatmitteln errichtet, um es dann an die Stadt Köln zu vermieten. Nach seiner Fertigstellung wurde das neue Gerätehaus am 26.06.1982 feierlich eingeweiht und von Pastor Dane und Pfarrer Rosemeier eingesegnet. Am nächsten Tag war die neue Unterkunft an einem „Tag der offenen Tür“ für die Worringer Bevölkerung geöffnet. Ein Jahr später wurde das 75-jährige Bestehen der Löschgruppe mit einem bunten Samstagabend im Vereinshaus (als Stargast Marie-Luise Nikuta) gefeiert und am darauffolgenden Tag wurde ein erneuter „Tag der offenen Tür“ am Gerätehaus abgehalten. Nachdem auch dieser von der Bevölkerung sehr gut angenommen wurde, entschied man sich, nun jährlich einen solchen Tag abzuhalten. Inzwischen ist das „Feuerwehrfest“ ein fester Bestandteil im Worringer Ortsgeschehen und fand im vergangenen Jahr bereits zum 26.mal statt. In den achtziger Jahren führten die jährlichen Feuerwehrausflüge abwechselnd nach Schwendt oder in europäische Großstädte, wie Paris, Berlin oder London. Seit Beginn der achtziger Jahre wurde verstärkt Wert auf die Aus- und Weiterbildung der Kameraden gelegt, indem Maschinisten-Lehrgänge, Lehrgänge zur technischen Hilfeleistung, Truppführerlehrgänge sowie weitere Lehrgänge rege besucht wurden. Allein in den achtziger Jahren absolvierten sieben Kameraden erfolgreich ihre Brandmeisterprüfung an der Feuerwehrschule in Münster. Durch diese anspruchsvolle Ausbildung war gewährleistet, dass die Löschgruppe sich kontinuierlich den immer neuen Anforderungen einer modernen Feuerwehr stellen konnte. Die veränderten Rahmenbedingungen erforderten weitere Kenntnisse im Umgang mit Gefahrstoffen, alternativen Löschmethoden und dem Einsatz von modernen Löschgeräten. Ebenfalls wurde die Aus- und Weiterbildung im Bereich Atemschutz gefördert. Jährlich wird eine Atemschutzübung auf der Atemschutzstrecke durchgeführt, um den Leistungsstand aufrechtzuerhalten. Im Jahre 1987 konnte die Wehr zwei neue Löschfahrzeuge in Empfang nehmen: zwei ältere Fahrzeuge wurden gegen einen Rüstwagen und ein LF 16 TS ausgewechselt. Im selben Jahr ging die Löschgruppenführung von Jakob Sturm sen. auf seinen gleichnamigen Sohn über und der Senior trat nach über 26-jähriger Tätigkeit als Löschgruppenführer der Alters- und Ehrenabteilung bei. Gleichzeitig trat sein Stellvertreter, Hauptbrandmeister Wilfried Geuer, zurück, der das Amt 1982 von Brandmeister Anton Leuther übernommen hatte. Neue Stellvertreter wurden die Brandmeister Hans-Georg Bilstein und Walter Bröder. Bisher erfolgte die Alarmierung über Sirenenalarm, wodurch bei nächtlichen Einsätzen der ganze Ort aufgeweckt wurde. Zu Beginn der achtziger Jahre erhielt die Löschgruppe nach und nach Funkmeldeempfänger, auch Piepser genannt und seit Anfang 1989 erfolgt die Alarmierung nur noch als sogenannter stiller Alarm. Der Feuerwehrmann ist somit im gesamten Stadtgebiet und auch darüber hinaus erreichbar. Die Worringer Bevölkerung erfährt seitdem erst später, dass die Kameradinnen und Kameraden ihren Schlaf geopfert haben. Als bisher entferntester Ausflug der Löschgruppe Worringen ist die Reise zur New Yorker Steubenparade im September 1990 zu nennen. Anlässlich des „Tages der offenen Tür“ wurde 1992 eine Tombola mit vielen schönen Preisen veranstaltet. Der Erlös der Tombola bezifferte sich auf beachtliche 10.112,- DM und kam der Organisation „Wünsch dir was“ zu Gute, die schwer kranken Kindern besondere Herzenswünsche erfüllt. Nur eine Woche später, bei der in Chorweiler erstmalig ausgerichteten Stadtmeisterschaft der Freiwilligen Feuerwehr Köln, errang die Löschgruppe Worringen den ersten Platz mit einem deutlichen Zeitvorsprung und konnte diesen Erfolg im Jahre 1994 wiederholen, als sie eine eingeklemmte Person in 3.15 min aus einem Kanalschacht befreite. Im Juni 1993 wurde das alte kommunale LF 16 gegen ein neues LF 8/6 ausgewechselt und von Pastor Dane und Pfarrer Rosemeier auf dem Feuerwehrfest eingesegnet.  Dieses Fahrzeug hatte seinen ersten großen Einsatz beim Brand eines Baumarktes und später beim Weihnachtshochwasser 1993 mit einem Pegelstand von 10,63 m. Was als Jahrhunderthochwasser deklariert wurde, wiederholte sich nur 13 Monate später mit einem noch 6 cm höheren Pegelstand. In den Jahren 1993 1994 und 1996 fand der Leistungsnachweis der Freiwilligen Feuerwehren in Worringen statt, zusätzlich wurde 1995 das 20-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr Köln mit einer Feierstunde für alle Kölner Jugendwehren an der Mehrzweckhalle am Erdweg begangen. Mit Bianca und Sonja Haagen wechselten im März erstmals zwei weibliche Mitglieder von der Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr über. Worringen war damit eine der ersten Löschgruppen im Kölner Stadtgebiet, in der damit die bisherige Männerdomäne durchbrochen wurde. Im Zuge einer Fahrzeugreform für die gesamte FF Köln erhielt die Löschgruppe Worringen im Rahmen einer Feierstunde auf dem Kölner Rathausvorplatz am 15.März 1997 einen neuen Schlauchwagen (SW 2000). Im darauffolgenden Jahr feierte die Löschgruppe ihr 90-jähriges Bestehen und organisierte erneut eine Tombola, deren Reinerlös 23.112,-DM betrug und eine Woche später beim Festkommers in der Tennishalle an den „Förderverein für krebskranke Kinder“ übergeben wurde. Am „Tag der offenen Tür“ konnten wir uns über enormen Publikumszulauf erfreuen, sowohl wegen der Tombola, als auch aufgrund des Auftritts der Kölner Mundartgruppe „Paveier“. Ebenfalls 1998 gründete sich die Original Wurringer Buurewehr, eine Untergruppe innerhalb der Löschgruppe, die mit historischen Schauübungen und Spritzenwettbewerben die gute, alte Zeit aufleben lässt. Im Millenniumsjahr 2000 wurde zum dritten Mal die Stadtmeisterschaft gewonnen, nachdem es in den Jahren nach 1992 und 1994 immer nur zu zweiten oder dritten Plätzen gereicht hatte. In diesem Jahr beendete Jakob Sturm seine Tätigkeit auf Verbandsebene; neben seiner Funktion als Löschgruppenführer engagierte er sich in dieser Zeit auch viele Jahre in der Verbandsarbeit des Stadtfeuerwehrverbands Köln e.V., der Dachorganisation der Freiwilligen Feuerwehren. Rückblickend kann man sagen, dass die Worringer Feuerwehr in den neunziger Jahren ihre Glanzzeit erlebte. Insgesamt gewann sie drei Stadtmeisterschaften, richtete jährlich ihr Feuerwehrfest aus und zusätzlich zwei Tombolas, zwei Spritzenwettbewerbe, ein Jubiläum für die Jugendfeuerwehr und insgesamt drei Leistungsnachweise. Aber sie feierte nicht nur, sondern half in dieser Zeit auch bei mehreren Großschadensereignissen (Orkan Wibke , zwei Jahrhunderthochwasser, starke Gewitter) und wurde zur erfolgreichen Unterstützung der Berufsfeuerwehr Köln bei Großbränden wie bei der KHD, im Niehler Hafen, beim Baumarkt in Pesch und vielen anderen Einsätzen herangezogen. Natürlich ist es schwer, einen solch hohen Standard über einen langen Zeitraum zu halten und so verliefen die letzten Jahre, zumindest im Bezug auf die Ausrichtung von Wettbewerben, etwas ruhiger - dies auch im Hinblick auf das anstehende große Jubiläum. Im Jahre 2000 wechselte noch einmal die stellvertretende Löschgruppenführung auf OBM Frank Meurer und OBM Nils Weihrauch, nachdem HBM Hans-Georg Bilstein sein Amt zur Verfügung stellte. (Aufgrund der geänderten Bedingungen der Laufbahnverordnung fällt es schwer, die einzelnen Dienstgrade von früher und heute miteinander zu vergleichen. Die Voraussetzungen um einen bestimmten Dienstgrad zu erhalten, waren in den verschiedenen Epochen sehr unterschiedlich.) Die Freiwilligen Feuerwehren in Köln wurden in den folgenden beiden Jahren flächendeckend mit neuer Nomex-Dienstkleidung ausgerüstet, die die bislang getragenen Ledermäntel abgelöste Die Einsätze im Bereich der technische Hilfeleistung, sowohl bei Verkehrsunfällen, als auch bei Sturm und Hochwasserschäden hatten seit einigen Jahren durch die veränderten Rahmenbedingungen stark zugenommen und die Ausbildung wurde nun entsprechend den Bedürfnissen angepasst. Im Jahre 2000 entschied die Löschgruppe Worringen sich für einen weiteren zusätzlichen Aufgabenbereich, den First Responder, mit dem eine medizinische Erstversorgung gewährleistet wird. Es wurden Bereiche des Kölner Stadtgebiets ausgewählt, in denen schnell und zuverlässig verfügbare Löschgruppen der FF immer dann alarmiert werden, wenn das primär zuständige Rettungsmittel in einem anderen Einsatz gebunden ist und es sich um einen lebensbedrohlichen Notfall handelt. Neben Worringen waren Dellbrück und Porz-Langel in diese Maßnahmen eingebunden. Durch den Zeitvorteil werden die Überlebenschancen der Betroffenen in den kritischen Fällen um bis zu 50 % erhöht. Natürlich setzt dies eine besonders gewissenhafte Aus- und Weiterbildung voraus. Somit deckt die Löschgruppe Worringen heute fast das gesamte Einsatzspektrum (einzige Ausnahme Gefahrstoffeinsätze) der Kölner Berufsfeuerwehr ab. Der Förderverein der Löschgruppe wurde im Jahre 2002 offiziell gegründet, nachdem schon einige Jahre vorher inoffiziell fördernde Mitglieder geworben worden waren. Mehr als 150 Mitglieder umfasst der Förderverein heute, die seitdem alljährlich durch einen Jahresbericht über die Neuigkeiten in und um die Feuerwehr informiert werden. Anlässlich einer Image-Kampagne der Freiwilligen Feuerwehr Köln für Bevölkerung und Arbeitgeber auf dem Kölner Neumarkt stellte die Worringer Löschgruppe im Mai 2004 einen Beitrag zum Thema Feuerwehr und Gemeinschaft aus. Die Familienbande innerhalb der Wehr, die Einbindung ins Ortsgeschehen und Eindrücke von den Jahrestouren wurden präsentiert. Nicht umsonst wurde gerade Worringen für das Thema Gemeinschaft ausgewählt. Simone Geuer absolvierte 2005 als erste Frau in der nunmehr fast hundertjährigen Geschichte der Löschgruppe Worringen einen Brandmeisterlehrgang am IdF (Institut der Feuerwehren) in Münster und wurde zur Brandmeisterin befördert. Die Emanzipation setzt sich somit auch in diesem Bereich fort. Im selben Jahr stattete der Papst Benedikt der XVI. dem 10.Weltjugendtag in Köln einen Besuch ab. Bei diesem überaus friedlich und harmonisch verlaufenden Ereignis versorgte die Löschgruppe die Pilger nach der Abschlussmesse mit Kaltgetränken. Seit 2005 ist die Löschgruppe auch im Internet vertreten ( www.ff-worringen.de ). Bei der Fußball-Weltmeisterschaft im Jahre 2006 musste der inzwischen fest etablierte „Tag der offenen Tür“ aus organisatorischen Gründen verlegt werden, da man wegen eines in Köln ausgerichteten Gruppenspiels mit einem erhöhten Einsatzaufkommen rechnen musste. Im Jahr 2007 kam das bereits 2005 festgelegte „Konzept der überörtlichen Hilfe größeren Umfangs der nicht polizeilichen Gefahrenabwehr“ erstmalig für die Worringer zum Tragen. Nach starken Regenfällen war es im Raum Aachen und Eifel zu Überschwemmungen gekommenen, und die örtlichen Feuerwehren mussten über die Bezirksregierung überörtliche Hilfe anfordern. Auch die Löschgruppe Worringen unterstützte im Kreis Euskirchen die dortigen Einsatzkräfte. Das Jubiläumsjahr 2008 verlief bis zum 17.März - als beim Brand im Chemiewerk INEOS die Kölner Feuerwehr den größten Einsatz der Nachkriegsgeschichte leistete - ohne nennenswerte Großereignisse und stand ganz im Zeichen des auszurichtenden 100jährigen Jubiläums, für welches die Vorbereitungen zweieinhalb Jahren in Anspruch nahmen. In den vergangenen mehr als hundert Jahren haben über zweihundert Menschen ihren Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr Worringen verübt. Manche über Jahrzehnte hinweg andere nur für kurze Zeit. Sie alle verband der Wille, das Hab und Gut der Bevölkerung zu schützen und Menschen in Not zu retten. Jeder einzelne hat auf seine Weise dazu beigetragen, den Gedanken der ehrenamtlichen Hilfeleistung an die Jugend weiterzugeben. Zum hundertjährigen Bestehen umfasste die Löschgruppe Worringen 42 Mitglieder, wovon sechs weiblich waren, zusätzlich sechs Kameraden in der Ehrenabteilung und 13 Jugendfeuerwehrleute. Bis in das Jahr 2012 leitet BOI Jakob Sturm die Geschicke der Löschgruppe, der 2011 mit dem „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ ausgezeichnet wurde. Im Jahre 2012 fand ein Wechsel der Löschgruppenführung statt. BOI Jakob Sturm und sein Stellvertreter BI Frank Meurer übergaben die Leitung in neue Hände. Die Löschgruppe führt seitdem OBM Marcus Bröder mit seinen Stellvertretern BI Michael Christian und HBM Rainer Müller. Einige Kameraden haben seit 1984 ihr Hobby zum Beruf gemacht und sind heute hauptamtlich als Feuerwehrmann bei Berufs- und Werkfeuerwehren tätig. Die Löschgruppe Worringen ist eine gut ausgebildete, leistungsstarke Truppe, die sich immer wieder aufs Neue den zum Teil sehr schwierigen Aufgaben der verschiedenen Einsätze stellt. Ihr Aufgabenbereich und die Ausbildung haben sich den jeweiligen Bedürfnissen der Zeit angepasst, früher als reine Löschtruppe, später mit immer mehr Aufgaben im Bereich der technischen Hilfeleistung und inzwischen auch im medizinischen Sektor. Aufgrund der exponierten Lage am nördlichsten Stadtrand stellte die Löschgruppe Worringen seit jeher eine Besonderheit in der Kölner Feuerwehr dar. Sehr oft erreicht sie vor dem Eintreffen der Berufsfeuerwehr den Einsatzort und ist somit für den Erstangriff oder die Erstversorgung eigenständig verantwortlich. Außerdem gehört Worringen zu den wenigen Löschgruppen im Stadtgebiet, die rund um die Uhr alarmiert und zu fast allen Einsatzstichworten gerufen wird. Trotz der vielfältigen Aufgaben, oder vielleicht auch gerade deswegen, wurde in all den Jahren dem Begriff der Kameradschaft eine besondere Bedeutung zuteil. Wer an einer Einsatzstelle bei Regen, Sturm oder Eiseskälte, manchmal über Stunden, zusammenarbeitet, den verbindet etwas ganz Besonderes. Wünschen wir, dass die Freiwillige Feuerwehr Worringen in diesem Sinne noch lange Jahre zusammenarbeitet.   „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“